Diese „Herzdropfa“ helfen fast immer

Hillu`s Herzdropfa eröffneten die Cannstatter Mundarttage am Max-Eyth-See

Mit dem Duo Hillu Stoll und Franz Auber alias „Hillu’s Herzdropfa“ hatten die Kulturfreunde des `s Dudelsäckle e. V. wieder den richtigen Riecher: Über zweieinhalb Stunden sorgten die beiden schwäbischen Mundart-Kabarettisten im ausverkauften Haus am See für Schenkelklatscher und Lacher im Minutentakt. Über 150 Besucher waren gekommen. Darunter Vertreter der örtlichen Vereine wie Wilhelm Bauer vom Cannstatter Gartenbauverein, Wolfgang Rupp vom Bürgerverein Neugereut, Rolf Müller vom Stuttgarter Naturtheater und Silvia und Clemens Marsadek vom Freundeskreis Hofener Menschen.

„Die Globalisierung macht auch am Max-Eyth-See nicht halt. Darum haben wir diesmal internationale Gäste aus Baden-Württemberg eingeladen“, begrüßte Sibille Wöltjen das Publikum zur Eröffnung der Cannstatter Mundarttage, die heuer 20-jähriges Jubiläum feiern. Hillu Stoll und Franz Auber sind Vollblut-Komiker. Bekannt sind sie vor allem im schwäbischen Raum rund um Ulm. Auch im Fernsehen sind sie mittlerweile öfters zu sehen, wie zum Beispiel bei der Memminger Faschingssitzung „Schwaben weiß-blau“. Prämiert wurden die beiden im Jahr 2016 mit dem Sebastian-Blau-Preis für ihr schwäbisches Mundart-Kabarett….
Ohne große Einleitung geben die beiden Künstler auch sofort Gas. „Verstandet ihr uns iberhaubt“, fragt Hillu Stoll nach einem ausdrucksstarken Disput mit ihrem Partner Franz, wer jetzt das Publikum begrüßen darf. Und wenn Hillu dann in Fahrt ist, dann rattert das Mundwerk wie eine Maschinenpistole und Franz muss mit seinen Weisheiten so gut es geht dagegenhalten. Auf ihre fehlende Größe angesprochen, hat sie natürlich auch sofort eine Antwort parat: „Woisch, in de kloine Fläschla isch’s Gift.“…
Fließend verwandeln sich die beiden in verschiedenste Charaktere. Ob als Physiotherapeut oder als schlicht gestrickte Dorfweiber – die beiden verstehen es meisterhaft, mit teils derbem Sprachwitz und urkomischer Mimik das Publikum mit den Banalitäten aus dem täglichen Leben zu begeistern.
Hillus Paraderolle ist aber definitiv Bäuerin Lena, die als Wirtin für „Heckenscheißer“ (Stuttgarter) fungiert. Mit ihrem einfältigen Mann „Maddeis“, wunderbar naiv von Franz Auber gespielt, hat es die resolute und wortgewaltige Bäuerin schon schwer. Geheiratet hat sie ihn auch nur, weil er einen roten Bulldog hat. Weil „auf dr Alb hant die reiche Baura en roten und die arme en grüna Bulldog“..
Das Publikum wird im Laufe des Programms immer wieder herrlich eingebunden und so entsteht eine durchwegs heitere und ausgelassene Stimmung im Saal, die am Schluss mit verdient lang anhaltendem Applaus und einer Zugabe endet.