Am Freitagabend, den 16.11. hatte der Kulturverein s`Dudelsäckle zu einem Konzert ins Haus am See geladen, und wieder waren viele dieser Einladung gefolgt, Kalendarisch war es November, die Stimmung war es aber nicht. Auf dem Programm stand nämlich die Formation „Mayer, Party und Cover“, einem Garanten für gute Laune Musik.

Diese Gruppe gibt es schon ewig, wobei man bedenken muss, dass die Geschichte der Popmusik in anderen Dimensionen denkt als beispielsweise Geologen. Seit nunmehr fast 30 Jahren, also gefühlten 100 Jahren, verwandelt diese Gruppe steife und gestelzte Stadtfeste oder ähnliches, in musikalische Feuchtbiotope, wie wir sie sonst nur vom brasilianischen Karneval kennen. Deshalb war der Saal im Haus am See auch nicht vollständig bestuhlt, sondern gewährte dem Publikum auch genügend Raum zum Tanzen. Gemessen am Altersdurchschnitt des Publikums erschien das vielleicht etwas optimistisch, und man hätte eher gedacht „ These boots are made for Nordic Walking, als zum Abhoppen, aber schon nach den ersten Takten wurde man eines Besseren belehrt. Zum Sound der Hits der achtziger Jahre juckt noch immer das Tanzbein, und schon ging es ab. Nicht wie die Post, denn die ist deutlich langsamer, sondern in Form von ungebändigter Lebensfreude, die in exaltierten rhythmischen Bewegungen ein Ventil gefunden hat.

Das Repertoire der Formation Mayer, Party und Cover sind reine Coverversionen, aber egal welche Stilrichtung, sind sie ganz nah am jeweiligen Vorbild. Das ist musikalisch eine nicht zu unterschätzende Leistung und würde in der klassischen Musik als authentisch interpretierte Werktreue gewürdigt werden. Es wäre müßig einige Bandmitglieder speziell zu würdigen, denn im Mittelpunkt stand ein gruppenbildendes Gesamterlebnis von Band und Zuhörer. Wie sonst vielleicht nur der Sport hat die Musik die Kraft gesellschaftliche Gegensätze vergessen zu lassen und sich gemeinsam an dem erfreuen zu lassen was eine Generation gemeinsam hat. Die gleiche Epoche der Jugend, reflektiert in der Musik dieser Zeit. Dann kann das Leben wieder richtig schön sein. Am Freitagabend war sie es.

Klaus Jansen