Mondlöscher

Ariane plaudert mit Brandmeister und Küblerrat Andreas Zaiß.
Die Mondlöscher beziehen sich auf eine Geschichte, die sich im 19. Jahrhundert ereignete. Zwei Zechbrüder schlugen Alarm, weil sie dachten, die Uffkirche würde brennen. Die Feuerwehr rückte aus und wollte das historische Gebäude retten. Als sie ankam, sahen Sie weder Flammen noch Rauch, sondern das Mondlicht, das diffus durch die Kirchenfenster flackerte. Es gab wohl auch noch Reflektionen vom Abbrennen der nahen Stoppeläcker. So hatten die Cannstatter auch den Spitznamen Mondlöscher weg. Heute trägt diesen Namen eine historische Feuerwehrtruppe mit Kanone und alter Spritze, die eine tragende Rolle an unserer Fasnet spielt.


Die Entstehung der Cannstatter Mondlöscher als Fasnets-Figur basiert auf einer wahren Ortsbegebenheit am Ostersamstag, den 09. April 1887. Zu der Zeit hatten die Cannstatter Bürger eine freiwillige Feuerwehr ins Leben gerufen, deren Alarmierung normalerweise von einem, auf dem Stadtkirchturm befindlichen, Wächter abhängig war. Dieser Feuer-Wächter meinte ein Feuer in der Richtung des Uffkirchhoffs zu sehen, als er nach Fellbach blickte.

Die sofort alarmierte Feuerwehr wurde in Windeseile zusammengetrommelt und eilte zum Brand. Am Ort des Geschehens angekommen, mussten die tapferen Bürger jedoch feststellen, dass nur der rot anmutende, aufgehende Vollmond die kleine Kapelle in ein bizarres Lichtspiel hüllte.

Auf dieser Geschichte basierend, werden die Cannstatter auch heute noch Mondlöscher genannt. Nach einer Idee der Jungkübler, wurde dem Mondlöscher als Fasnetsfigur 1962, mit Gerhard Aldinger als Brandmeister, wieder Leben eingehaucht und 1967 als eigenständige Abteilung des Kübelesmarkt Bad Cannstatt e.V. anerkannt.

Unter der Leitung von Brandmeister und Küblerrat Andreas Zaiß haben die Mondlöscher heute rund 25 aktive Mitglieder. Mit ihrem Spritzenwagen und der neu angeschafften Kanone überraschen sie die Zuschauer bei Umzügen und dem Rathaussturm.