Raimund Stetter

Es ist etwas schwäbisch-gereimtes, heiteres und hintersinniges über unseren Lieblingswein den Trollinger.
Denn wie heißt es schon:
Trinke täglich guten Wein zur Desinfektion – das wussten bereits die Römer schon.
Und wenn dir der leckere Steillagenwein auf der Zunge liegt – wird das Virus zurückgeschickt.
Haltet bitte die Vorschriften ein ond bleibat xond – denn nach Corona geht’s wieder rond!

Viele Grüße
Raimund

Es lebe der Trollinger

Es gibt en letschter Zeit en Trend
so wie se öfters g‘schrieba hend.

Der Trollinger als Wei sei schlecht
ond moinat jetzt, se häbat recht.

Burgunder, Cabernet oder Barolo,
b‘sonders guat sei au der Sauvignon.

Dr‘zua sott au en Muskateller
uff jeden Fall mit en dr Keller.

Natürlich müsset älle diese Wei
em Dreiviertelfläschle besser sei!

Dees sei der wirkliche Genuss,
dees sei’s, was mr heut trenka muss.

Doch so was isch für ons koi Thema,
mir bleibat gern beim schwäbischa Schema.

Trollinger en Literflascha
dent am liebschta mir vernascha.

Der brengt ons recht in Schwung
ond macht au die Alte wieder jung.

Drom müßtat mir den guata Wei
kriega auch uff Krankaschei.

Denn für a langes Menschaleba
kaa’s nix besseres als en Trollinger em Literfläsche geba.

Text: Raimund Stetter

Neuer Wein und Zwiebelkuchen….

Der Sommer ruft erschöpft ade, die Blätter rieseln sanft wie Schnee.
Mal rot, mal gelb und rostig-braun, so mancher geht jetzt Äpfel klaun.

Der Petrus fegt mit eigner Hand die Herbststürme nun übers Land.
Kastanien fallen dir auf den Kopf, es klingt recht hohl – du armer Tropf.

Der Zwiebelkuchen schmeckt so fein und dazu mundet neuer Wein.
Der Federweiße macht uns froh – so mancher rennt geschwind aufs Klo.

Der Zwiebelkuchen im Gedärme schafft und verursacht, dass es hinten kracht.
Jetzt mach nicht mehr viele Worte und genieß den Zwiebelkuchen – die Orchestertorte.
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Im Schwobaländle bin ich gewesen – oft in der Besenwirtschaft gesessen.
Bei Maultaschen und Trollinger-Wein – da schenkt das Herz dir Freude ein.

Mit Zwiebelkuchen und mit neuem Wein – da wird der Körper auch noch rein.
Genieß die Augenblicke im Leben – und geh ins Schwobaländle einen heben.

Wenn der Herbscht durchs Ländle ziagt ond man den Federweißer kriagt
juckt’s oin, denn jetzt möcht i au – en Zwiebelkucha dr’zua hau.

Den Hefetoig han i scho gmacht – also Leitla gebet acht.
Zwoi Pfund Zwiebel schneid i fei – ond dua se en a Pfännle nei

Ja, was gibt’s denn do zom heula – es dauert nur a kloines Weila.
Schmalz nei, Zwiebel glasig dämpfa, jo net verbrenna – i däd schempfa.

Ziemlich Rahm ond Kemmich nei – ond Oier so schticker drei.
Guat abschmecka – net z’viel Salz – sonscht kratzt’s nochher em Hals.

Isch des Zeigs a bissle z’nass – Mehl nei aber bloß mit Maas.
En dr Ofa nei – ond noch ra knappa Schtond – geb ich zu Wissa ond dua Kund

Jetzt kennet ihr zom Zwiebelkucha-Essa blosa
hoffentlich goht nix end Hosa.

Text: Raimund Stetter