Mundart wird in Wort und Liedern gepflegt, wie etwa beim humorvollen Abend mit Autor und Sänger Rolf Pressburger zur Eröffnung der Cannstatter Mundarttage.

„Mundart und Tonart“ zu pflegen ist ein Anliegen, das der Kulturverein `s Dudelsäckle mit großem Engagement regelmäßig in seiner Planung berücksichtigt. So hatte der Verein letzten Freitag den Mundartautor und Liedersinger Rolf Pressburger eingeladen. Er nahm schelmisch und humorvoll manche nicht nur schwäbische Macke aufs Korn und eröffnete damit die diesjährigen Cannstatter Mundarttage.
Dabei lieferte er keine abgedroschenen Gags, Kalauer oder platte Witze, sondern unterhielt die Zuhörer in der Cannstatter Nachbar mit Beobachtungen über alltägliche Kleinigkeiten, gesehen und gehört mit den Augen und Ohren eines Schwaben, mal ironisch, mal besinnlich, mal direkt, mal feinfühlig und romantisch.
Die Frage, wann das „Päckle Pech“ denn endlich verbraucht sei, gehörte ebenso zu seinem Programm wie Unsinniges über Wackelpudding oder „Ratten mit Sonnenbrand“, die zu rosaroten Mäusen werden.
„Ein Clown ist weder Kasper noch Depp“ sang er über den Menschen hinter der Maske und stimmte damit nachdenklich, während der heitere Gang über den Wochenmarkt mehr als ein Lächeln auf die Gesichter zauberte.
Herzhaftes Lachen, viel Beifall und das Gefühl, da habe einer mitten aus dem Leben gesungen und gedichtet, taten allen Anwesenden gut.
Besonders gefiel die Art von Rolf Pressburger, der keine Show abzieht, sondern authentisch rüberbringt, was viele denken. Er spricht und singt den Menschen aus der Seele. Auf diese Weise gibt er seinem Publikum Anregungen, nicht alles ganz so ernst zu nehmen. Wer friert schon einen Sonnenstrahl ein oder packt das Meer in Flaschen, wenn er verliebt ist, würde es aber vielleicht gerne tun? Rolf Pressburger machte den Zuhörern in der Nachbar bewusst, wie wichtig Lachen und Humor sind und dass es Anlässe dazu genug gibt im täglichen Leben, es aber genauso auch dazu gehört, kleine Macken nicht zu verurteilen.

Foto:

Helga Heim (Steiggemeinde), Jürgen Krug (Besenwirt aus Feuerbach), Jochem Heim (Steiggemeinde), Thomas Fischer (Vorstand Dudelsäckle), Rolf Pressburger (Liedermacher), Peter Hinderer (Vorstand Dudelsäckle), Dieter Wichmann (Kulturbeirat Dudelsäckle), Sibille Wöltjen (Ök. Begegnungsstätte) von li. nach re. eröffneten die Cannstatter Mundarttage 2019

Foto: Ulrike Frank